Großartige Naturerlebnisse, kulturelle Eindrücke und besonderer Fahrspaß, vermittelte uns eine außergewöhnliche Tour im Herzen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Auf Mofas der 70-er und 80-er Jahre bewegten wir uns 50 km lang durch den Geopark rund um Münsingen. Das innovative Start Up Unternehmen „Rad der Zeit“ in Münsingen-Auingen bietet interessante Touren auf historischen Zweitaktern mit gemächlichen 25 km/h Höchstgeschwindigkeit an. Veit Senner, überzeugter Schwabe und profunder Kenner seiner Heimatregion, ausgestattet mit dem rauen Charme des „Älblers“, Gründer und Inhaber von „Rad der Zeit“, führte die 8 Sportkameraden von „Aktiv und Fit“ in die Handhabung und technischen Gegebenheiten der Mofas ein. Wie sehr sein Herz an dem Projekt hängt, wurde deutlich, als Veit Senner strafende Blicke und mahnende Worte aussandte, wenn man den pfleglichen Umgang mit seinen Oldtimern vermissen ließ, etwa weil man sich im Stand, bei ausgefahrenem Zweibeinständer, auf das Zweirad setzte oder während Pausen den Sturzhelm aus Ungeschicklichkeit nicht richtig am Lenker befestigte und er gar zu Boden fiel. Wir gewöhnten uns schnell an Mensch und Gerät und nach einer kurzen Probefahrt in einer Seitenstraße, ging es auf das Gelände der früheren Garnisonsstadt „Altes Lager“ und des ehemaligen Truppenübungsplatzes auf dem auch Teilnehmer unserer Gruppe einst ihren Wehrdienst absolviert hatten. Auf dem großzügigen Gelände verfeinerten wir unsere Fahrkünste, ehe uns Veit Senner über das, von 1895 – 2005 militärisch genutzte und heute in Privatbesitz befindliche, Areal führte. Viele mittelständische Betriebe und kleine Manufakturen haben sich hier angesiedelt. Wir durften kurze Einblicke gewinnen in eine „Springerle“ Manufaktur, wo neben der Herstellung des traditionellen Gebäcks auch über 1100 unterschiedliche Backformen vertrieben werden. Auf überwiegend asphaltierten Nebenstrecken ging es weiter zur Burgruine Hohengundelfingen, stets geführt und begleitet von Veit’s nicht zu übersehendem Feuerwehreinsatzfahrzeug aus dem Jahr 1982, das als Werkstattwagen und Ersatzteillager dient. Wir genossen den fantastischen Blick über die mäandrierende Lauter im Großen Lautertal, just dort, wo wir im Jahr 2016 eine Kanutour unternommen hatten. Damals kannten wir noch nicht die Geheimtipps der Gastronomie, wie uns Veit Senner mit dem Wissen des Einheimischen milde lächelnd aufklärte und was er uns im weiteren Verlauf der Tour noch beweisen sollte. Rasant ging es über eine 18 %-ige Steige abwärts nach Gundelfingen, wo uns Veit auf die Terrasse des „Bauhof-Stüble“ führte. Eine große Auswahl köstlicher, selbstgebackener Kuchen, und eine stärkende Tasse Kaffee machten uns fit für die weiteren Herausforderungen. Weiter ging es, entlang der sich durchs Tal schlängelnden Lauter, nach Indelhausen, wo uns ein weiterer Leckerbissen erwartete. Das auf einem Bauernhof produzierte Lautertaleis wurde uns im daneben liegenden Gasthaus Hirsch serviert, in den Geschmacksrichtungen Vanille, Schoko, Zitrone oder Haselnuss. Anschließend ging es wieder gemächlich bergan und manches der betagten Zweiräder schien mächtig ins Schnaufen zu kommen. Aber die Oldtimer hielten durch und führten uns über Bremelau und Mehrstetten zuverlässig zurück nach Auingen. Alle Teilnehmer waren begeistert von dieser besonderen Tour und der professionellen Begleitung durch unseren Führer Veit Senner. Einer unserer Sportkameraden hatte einmal mehr eine tolle Idee gehabt und setzte sie mit viel Geduld und Langmut organisatorisch um. Dies war ein gelungener Abschluß und der Höhepunkt des durch Corona und schlechtem Wetter eingeschränkten Sommerprogramms 2021.