Generationenübergreifend Freude mit dem Nikolausschlitten verbreitet
Von der Kindertagesstätte bis zur Seniorenresidenz
In kontaktbeschränkten Coronazeiten, ohne traditionelle Weihnachtsfeiern, entwickelten die Sportler von „Aktiv und Fit“ die Idee, am Nikolaustag mit ihrem Schlittengespann durch Kuchen zu fahren. Alle Kinder, die ihnen auf ihrer Reise mit dem Pferdeschlitten begegneten, wurden beschenkt. So entwickelte sich eine kleine Tradition. Familien, Freunde und Nachbarn versammeln sich um Feuerschalen und reichen Glühwein, Punsch und Plätzchen. Die Kinder freuen sich erwartungsvoll auf den Besuch des Nikolaus. Begleitet von Knecht Ruprecht, einem Engel und 3 Wichteln, die den Schlitten ziehen, absolvierten die Weihnachtsbotschafter auch in diesem Jahr ein 6-stündiges Mammutprogramm und legten 9 km zurück. An 10 Anlaufstellen wurden 39 Kinder besucht. Die von Eltern und Großeltern zugedachten Geschenke wurden überbracht. Auf der langen Reise begegneten uns viele Kinder, die alle eine kleine süße Überraschung erhielten. Knecht Ruprecht trug sein Weihnachtsgedicht vor, fand manchmal mahnende, überwiegend lobende und motivierende Worte aus dem Goldenen Nikolausbuch. Die Kinder revanchierten sich mit Gedichtvorträgen und Weihnachtsliedern.
Eine besondere Atmosphäre empfing das Nikolausteam in der Seniorenresidenz „Am Park“. 60 betagte Bewohnerinnen und Bewohner begrüßten applaudierend die weihnachtlichen Botschafter, als sie mit ihrem Schlitten ins Foyer der Pflegeeinrichtung einfuhren. Gemeinsam gesungene Weihnachtslieder spiegelten so manche Erinnerung in den Augen der dankbaren Seniorinnen und Senioren wider.
Für das Nikolausteam, dessen Mitglieder selbst den Generationen Ü 60 und Ü 70 angehören, entstand ein generationenübergreifendes Projekt. Ausgestattet mit guter Kondition aus unseren montäglichen Übungseinheiten bewältigten wir die Anstrengungen des Tages. Die zahlreichen Einladungen zu Glühwein und Hochprozentigem stellten zusätzliche Herausforderungen an unsere Konstitution. Vom Besuch bei 2-Jährigen in der Kindertagesstätte „Schneckenhäusle“, über Familienbesuche mit Kindergarten- und Schulkindern, bis hin zu Hochbetagten in der Pflegeeinrichtung konnten Menschen erreicht und berührt werden. Viele Menschen baten spontan um Fotos. In den sozialen Medien wurde der Weg des Gespanns verfolgt und positiv kommentiert. Dankbar sind wir für viele Spenden von besuchten Familien oder Passanten, die spontan unsere Initiative mit einem Griff in ihren Geldbeutel unterstützten. So konnten wir auch dieses Jahr wieder unsere Unkosten decken und eine kleine Rücklage bilden, um das mehr als 100-jährige Gefährt instand halten zu können. Im Gegensatz zum Vorjahr, blieben wir pannenfrei, was auch der vorzüglichen Wartung unseres Gefährts durch Eugen Operchalski und Frank Bonitz zu verdanken war. Unsere größte Sorge galt dem unbeständigen Wetter. Doch während unserer Reise blieb es trocken. Bei gelegentlichen Sturmböen mußten unser Engelchen seinen Heiligenschein festhalten und Knecht Ruprecht die Seiten des Goldenen Buches fest umklammern. Rundum war es wieder eine gelungene Aktion, die auch zum positiven Vereinsimage beitragen dürfte.
Den Abend beschloß das Team mit einem gemeinsamen Essen im Gasthaus „Rad“ in Geislingen. Radwirt und Altstadtrat Eugen Kübler’s Großvater gehörte einst der historische Schlitten. Unser Sportkamerad Eugen Operchalski hat ihn liebevoll restauriert und zu neuem Leben erweckt. 100 Jahre später erfährt er eine neue Nutzung. Eugen Kübler wußte so manche Anekdote aus seiner Jugend beizusteuern.